Was ist ein Erstorientierungs­kurs?
Wo werden diese angeboten?

Erstorientierungskurse, die vom Bundesamt für Migration und Flüchtlinge (BAMF) seit 2017 gefördert werden, richten sich an alle Schutzsuchenden und Zugewanderten.

Ziel und Zweck: In den Erstorientierungskursen (EOK) erhalten die Teilnehmenden (TN) die Gelegenheit, sich wesentliche Informationen über das Leben in Deutschland anzueignen: Sie erwerben Kenntnisse, um sich im Alltag zurechtzufinden und lernen die hier geltenden Werte und Normen des Zusammenlebens kennen. Darüber hinaus werden anhand der behandelten Alltagsthemen Grundbegriffe und einfache sprachliche Redewendungen in Deutsch vermittelt. Der Sprachunterricht ist jedoch nicht das primäre Ziel. Vielmehr sollen die Kurse einen Beitrag dazu leisten, dass sich die Teilnehmenden in alltäglichen Situationen sowie in ihrem unmittelbaren sozialen Umfeld besser orientieren können.

Im Kurs werden Informationen zu folgenden Themen behandelt:

  • Alltag in Deutschland
  • Arbeit
  • Einkaufen
  • Gesundheit / medizinische Versorgung
  • Kindergarten / Schule
  • Mediennutzung in Deutschland
  • Orientierung vor Ort / Verkehr / Mobilität
  • Sitten und Gebräuche in Deutschland / lokale Besonderheiten
  • Sprechen über sich und andere Personen / soziale Kontakte
  • Wohnen
  • Werte und Zusammenleben

Konzept und Umfang: Ein EOK besteht dabei aus 6 Modulen zu je 50 Unterrichtseinheiten (UE) á 45 Minuten. Insgesamt umfasst ein EOK damit 300 UE. Die Zahl der Unterrichtseinheiten pro Woche soll 25 nicht überschreiten (=Vollzeitkurs). In der Regel dauert ein EOK ca. 3 Monate. Die EOK können auch mit anderen Maßnahmen kombiniert werden (z.B. mit landesgeförderten Sprachkursen), um Synergieeffekte zu nutzen. 

Die 6 Module setzen sich sich einerseits aus dem verpflichtenden Querschnittsmodul „Werte und Zusammenleben“ zusammen, welches von allen TN besucht werden soll. Insbesondere in Kursen mit hoher Fluktuation soll dieses Modul als Querschnittsthema behandelt werden, um alle TN zu erreichen. Andererseits sucht die kursleitende Person 5 weitere Module aus den oben aufgelisteten Modulen aus, die zu den Interessen und Bedarfen der TN passen. Die Module bauen nicht aufeinander auf und können daher im Unterricht in beliebiger Reihenfolge behandelt werden. Ergänzt werden die Kurse durch Exkursionen, die bei der Umgebungsorientierung sowie der praktischen Umsetzung des theoretisch im Kurs Gelernten helfen soll.

Übersicht über die möglichen Themen eines Erstorientierungskurses

Wer kann teilnehmen? Die EOK richten sich an Personen, die nach ihrer Einreise und aufgrund ihrer Lebensumstände Bedarf an einem niederschwelligem Einstiegs- und Orientierungsangebot haben. Dies sind vorrangig Schutzsuchende. Sind darüber hinaus Plätze vorhanden, können insbesondere auch Schutzberechtigte und ihre Familien, andere Drittstaatangehörige mit rechtmäßigem Aufenthalt sowie EU-Zugewanderte teilnehmen. Voraussetzung ist in jedem Fall, dass die Teilnahme an einem Integrationskurs aus rechtlichen, tatsächlichen oder individuellen Gründen (noch) nicht möglich ist.

Schulpflichtige sowie vollziehbar ausreisepflichtige Personen dürfen nicht an den Maßnahmen teilnehmen. Ein Wechsel des Wohnortes ist für die Teilnahme unerheblich.

Kosten: Der Kurs ist für Teilnehmende kostenlos. Er wird durch Fördermittel des Bundeministerium des Inneren und für Heimat (BMI) und durch das Bundesamt für Migration und Flüchtlinge (BAMF) in Kooperation mit der Agentur für Erwachsenen und Weiterbildung (AEWB) als Zentralstelle für die kursdurchführenden Träger in Niedersachsen umgesetzt.

Konzept und Umfang: Jeder Kurs besteht aus sechs Modulen und 300 Unterrichtseinheiten (UE) á 45 Minuten. Ein Modul besteht grundsätzlich aus 50 UE. Das Modul „Werte und Zusammenleben“ ist verpflichtend durchzuführen und soll von jedem Teilnehmenden besucht werden. Insbesondere in Kursen mit hoher Fluktuation soll dieses Modul als Querschnittsthema behandelt werden, um alle Teilnehmenden zu erreichen. Der Träger kann für jeden Kurs aus 10 weiteren Modulen fünf aus dem Konzept auswählen. Die Zahl der Unterrichtseinheiten pro Woche soll 25 nicht überschreiten (=Vollzeitkurs). In der Regel dauert ein EOK ca. 3 Monate.

Wo werden Kurse angeboten? Klicken Sie hier, um zu einer Übersicht der Standorte und Ansprechpersonen auf der Internetseite des BAMF zu gelangen.

Weitere Infos über Erstorientierungskurse:

Aktuelles

Hier finden Sie Informationen zu aktuellen Neuigkeiten und Veranstaltungen  

Informationen und Unterlagen für Bildungseinrichtungen

Hier finden Sie weitere Informationen zum Antragsverfahren sowie Downloadlinks zu den Antragsunterlagen sowie weiteren relevanten Dokumenten

Aufgaben, Team und Kontakt der Zentralstelle Erstorientierungskurse Niedersachsen

Hier gibt es weitere Informationen zu den Aufgaben, Zusammensetzung und Kontaktdaten des Teams der Zentralstelle Erstorientierungskurse Niedersachsen

Informationen für Lehrende

Hier finden Sie weitere Informationen zu den formalen Anforderungen an Lehrkräfte

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